Einladung – Invitation

 

Mas'ta & Irina Karamarkovic

Ρεμπέτικο - Rebétiko - Musik aus Griechenland

 

am Freitag, 13. Juli 2018, 19:30 Uhr

 

Lilienbad, 8323 St. Marein bei Graz

 

Eintritt: freie Spende

 

Irina Karamarkovic - voc

Mas'ta : Kurt Bauer, Michael Eisl, Giánnis Ferlés, Kurt Schottmeier, Níkos Zachariádis, Tino Ziámpras

 

 

Das Ensemble Mas’ta präsentiert authentisch interpretierte Lieder aus einer der faszinierendsten kulturellen Bewegungen der mediterranen Welt des beginnenden 20. Jahrhunderts: Rebétiko.

 

Eigenwillig in östlich modalen Skalen und westlichen Harmonien verwebt, wird Rebétiko in einem von etlichen Sprachen des Mittelmeers geprägten griechischen Slang gesungen. Entstanden in Gefängnissen, Haschischhöhlen und geheimen Spelunken, war Rebétiko das musikalische Sprachrohr einer urbanen Subkultur mit rebellischem Charme. Zu den weinenden Tönen von Bouzouki und Geige sangen rauchige Stimmen von menschlichen Dramen wie Entwurzelung, Armut, Drogenkonsum und Kriminalität. Rebétiko ist nicht zuletzt ein packendes Zeugnis einer gelungenen Verflechtung osmanischer, jüdischer, slawischer und griechischer Kultur.

 

Thematischer und historischer Kontext:

 

Rebétiko ist Musik aus den Herzen von Menschen, denen alles genommen wurde – Familie, Freunde, Heimat, Identität, Anerkennung und Besitz. 1923, nach dem Ende des Osmanischen Reiches und des griechisch-türkischen Krieges, fand im Namen nationalistischer Ideen mittels Zwangsumsiedelungen eine der grössten ethnischen „Säuberungen” des 20. Jahrhunderts statt. Beinahe eine halbe Million Muslime mussten ihre Heimat Griechenland verlassen und eineinhalb Millionen griechische Christen wurden aus der Türkei vertrieben. Viele der Neuankömmlinge aus Kleinasien versuchten in den Hafenvierteln der griechischen Großstädte Fuß zu fassen. In diesem Schmelztigel der Emotionen und Kulturen entstand ein vielschichtiges und transkulturelles Milieu am Rande der Gesellschaft: Rebétiko.

 

Die Musik des Rebétiko ist ein packendes Zeugnis einer gelungenen Verflechtung osmanischer, jüdischer, slawischer und griechischer Kultur. Die Rebétes waren im entstehenden Nationalstaat Griechenland jedoch gerade aus diesem Grund alles andere als geliebt. Die Obrigkeit und das Bürgertum strebten nach ethnischer und religiöser Homogenität. In der darauffolgenden Welle der Hellenisierung und Christianisierung wurde die Rebétikokultur zur unliebsamen Erinnerung an das multiethnische Osmanische Reich, die ab 1936 in eine Verfolgung durch den faschistischen Diktator Metaxás mündete:

 

“Metaxás ist die schwindende Moral unserer Gesellschaft ein Dorn im Auge, er hält sie für dekadent! Und seine Propaganda hat die Schuldigen an dieser vorgeblichen Dekadenz ausgemacht: er lastet sie dem orientalischen Teil in uns allen an. Er sagt, dass er Griechenland von allem türkischen reinwaschen will. [...] Wir sind seit Alters her mit dem Orient verwachsen, wir haben gemeinsame Wurzeln. ...aber an euch [den Rebétes (Anm. d. Verf.)] wird ein Exempel statuiert. [...] Eure Schuld ist, Orient und Okzident in hypnotischem Gesang zu vereinen. Eure Musik klingt wie das Echo der großen Katastrophe von 1922. Die Faschisten ertragen es nicht, dass diese Niederlage einen Gesang gebiert!” (“Rembetiko”, D. Prudhomme, 2009)

 

(Text: Mas’ta)

 

Sabine Bauer serviert dazu im Terrassencafe Seerose griechische Schmankerl.

 

          

    

 

 

Und noch für alle Neulinge: Wie geht’s zum Lilienbad in St.Marein bei Graz?

 

Musik in Krumegg“ ist Teil der „Kultur24“-Initiative im „Hügelland östlich von Graz“!

 

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